alltaegliches

Freitag, 2. Dezember 2005

Fuer $2 gepriesen vom Herren

Bereits beim ein parken des Trucks sah ich den Mann nervoes am Gleis auf und ab laufen. Ein Gleis, mehr ist es wirklich nicht. Schaut ein wenig aus wie ein verlassenes Bushaeuschen an einem alten Gleistreck und am morgen, kurz vor 8 Uhr, nach T’giving ist hier fuer wahr keine Menschenseele die den Trip nach Boston wagen moechte.

Ich zog meinen Schal noch etwas mehr ins Gesicht, schluepfte in meine Handschuhe und stellte mich mit meinem Koffer in die klirrende kaelte. Nur unweit von der unruhigen Seele entfernt. Bereits als ich den Wagen ab schloss wusste ich instinktiv das mich der Mann ansprechen wuerde und darauf brauchte ich auch nicht lange warten.

Seine Geldboerse haette er vergessen. Die Freundin sei wohl schon auf dem Weg, aber bei dem Blick auf dir Uhr wuerde sie es wohl bis zum eintreffen des Zuges nicht mehr schaffen. Ob ich doch $ 2 fuer sein Zugticket haette.

Feiertag und ich gut gestimmt in Anbetracht der ersten 4 Tage fuer mich seit 2 Monaten, wollte ich eigentlich nur meine Ruhe haben und zoegerte nicht eine Sekunde Ihm die 2 Scheinchen zu geben. Er bedankte sich ueberschwinglichst. Gott wird es mir Danken. Er vergewisserte mir abermals das er mir das Geld zurueck geben wuerde wenn die Freundin es rechtzeitig schaffe. Natuerlich tat sie es nicht.

Innerlich atmete ich auf. Dachte ich doch das mit dem Erhalt des Geldes sein Redeschwall abreissen wuerde. Falsch gedacht. Anscheind fuehlte er sich dazu verpflichtet mir die Hintergruende erzaehlen zu muessen warum es so wichtig fuer Ihn sei unbedingt mit diesem Zug nach Boston rein zu fahren. Er sei Alkoholiker, hat aufgrund dessen alles verloren. Restaurent, Frau, Kind und eine Zukunft. Sei jetzt auf den Weg in eine Klinik fuer einen Entzug. Es war wohl nicht der Erste.

Ich atmete erneut auf als der Zug einfuhr. Vorfreudig sah ich mich schon im warmen Abteil sitzen, vertieft in mein Buch. Wieder falsch gedacht. Der morgen sollte aber auch wirklich nicht der meinige sein.

Nachdem die Schaffnerin alle zugestiegenen kontrolliert hatte stand er auf und kam naeher. Er fragte hoeflich ob er sich setzen duerfte und das obwohl er nur eine Bank vor mir platz nehmen wollte. Anstand hatte er ja, das muss ich Ihm lassen. Begeistert war ich dennoch nicht, ich wollte doch einfach nur lesen!

Die Ehrlichkeit mit der er mir frei heraus sein Leben und Probleme schilderte lies mich nach kurzer Zeit mein Buch wegpacken. Gott haette mich geschickt. Fuer Ihn einen Freund (oder Seelsorge).

Zum lesen bin ich zwar nicht gekommen aber dafuer erhielt ich fuer $ 2 mehrmals den goettlichen Segen und konnte entspannt in meinen Kurzurlaub nach Hartford, Connecticut starten. Ist doch als „boese Seele“ die niemals den kirchlichen Segen erhielt auch einmal was nettes.

Freitag, 25. November 2005

Wie Schneeengel und Turkey zusammen finden

Nachdem allmorgendlichen Bagel lies ich mich nicht zweimal Bitten mit Noah raus in den Schnee zu stuermen. Die neue Skikleidung an wurde diese auch gleich beim waelzen im Schnee auf Herz und Nieren geprueft. Schliesslich musste ich Noah versprechen beim ersten Schnee mit Ihm ein Schneeengel in den selbigen zu wuehlen.

Einige Sausen mit dem Schlitten den Huegel runter, Schneeballschlachten und rennen durch den Schnee spaeter stand auch schon die Familie von meiner Gastmutter im Haus. Den ganzen Tag ueber wurde geschnipselt, gekocht und geputzt. Und auch der Truthahn fand schnell den Weg in die Roehre. Nach 3 Stunden zog der Geruch in Minuten Takt die Nasen in die Kueche und alles scharrte sich um diesen Vogel. Bei liebe ich habe noch nie so viel drumborium um das zubereiten eines Gefluegels gesehen.

Hier wurde schon von weitem gerufen nicht die Ofenklappe zuoeffnen weil sonst das Fleisch trocken wuerde und es wurde penibel mit einem "Termometer" die Fleisch Hitze gemessen. Aber was hatte es gebracht? Trotz der strickten Regeln war der Hahn nur halb durch und musste wieder zurueck ins heisse dunkel. Ein schmunzeln konnte ich mir nur schwer verkneifen.

Jetzt wird typisch amerikanisch Football geschaut und etwas spaeter Pumkinpie gegessen. Wohlbekomms.

Thanksgiving2

Montag, 14. November 2005

derailed - 2006 bei Euch

Und hier gerade im Kino. Im uebrigen mein erster Kinobesuch in den USA und ueberraschenderweise habe ich ausreichend Verstanden um dem gesamten Inhalt zu folgen.

Danke an den Filmvorschlag von theswiss. Mir hat der Film sehr gut gefallen.

Vielleicht lag es an der Intensivitaet des zuhoerens und versuchen des zu verstehens, das es der Regisseur schaffte mich mitten in die Geschichte zu holen. Die Story, war fuer mich, nicht vorhersehbar. Ueberraschungs Momente und gute Kamera Einstellungen haben den Spannungsbogen gehalten und zum mit fiebern animiert.

Kurz um ein Film den ich fuer Februar 2006 und dem vertreiben grau nasser Wintertage in Deutschland nur empfehlen kann.

Und glaubt es oder nicht, nach Jahre langem verweigern des betrachten von Originalfassungen komme ich wohl langsam dahinter, welcher Scham dahinter steckt Filme in Englisch zu sehen!

Dienstag, 1. November 2005

Jack O'Lantern

Es war wieder soweit, die Pumpkins erfreuten schon seit Wochen meinen Alltag und gestern durfte ich sie endlich aufschlitzen. Das schaerfste Messer in der Hand, einen Loeffel und eine mini Saege. Los gings!

Nicht der angenehmste Geruch, in den Armen spuerte ich die Arbeit, aber wenn die Jack O'Lantern dann mit Kerzen in Ihrem Bauch in schoenen warmen Licht erstrahlen, weiss ich wofuer ich es getan habe.

Und hier meine eigene kleine Pumpkin Art.

lines pumkin art

Samstag, 29. Oktober 2005

Es riecht nach Schnee

Wenn ich dem Taxifahrer gestern Nacht glauben schenken darf, dann wird uns hier heute Nacht der erste Schnee heimsuchen.
Die Temperaturen sind dafuer schonmal ordentlich in den Keller gesunken und ich hoffe instaendig das der Schnee sich auf den ersten November vertroesten laesst.

"Bitte liebe Frau Holle, sein se so gut und warten noch ein paar Tage mit dem Schuetteln Ihrer Kissen. Schliesslich ist "Trick and Treat" bei Schnee nicht wirklich eine Freude!"

Irgendwie auch typisch, der Indian Summer faehlt wegen Regenfaellen Wort woertlich ins Wasser und zu Halloween schneit es vielleicht? Ja, ja, ich weiss...Ines ist im Land, da kann ja alles nur verrueckt spielen.

Sonntag, 16. Oktober 2005

Kein Indian Summer?!

Nach ueber einer Woche Regen der reissende Fluesse auf den Strassen hinter lies und Autos auf der Autobahn zum liegen bleiben bezwang, ist heute der erste Tag wo es zwar grau ist, aber zumindest trocken.
Dennoch ist es nicht sehr einladend wenn der Blick auf Tannen faellt die doppelt so hoch wie die Haeuser sind und sich bedenklich Richtung Erde biegen.

Es ist Mitte Oktober und noch stehen die meisten Baeume in sattem Gruen in voller Laubpracht eng aneinander. Der Blick auf den Kalender verraet aber das es eigentlich schon Zeit fuer die wohl spektakulaerste Jahreszeit in New England ist, naemlich der Indian Summer!

Bei uns als Altweibersommer bekannt stehen hier die riesigen Laubwaelder in den schoensten Farben und laden ein den Tag mit dem spazieren unter Ihren Laubdaechern zu verbringen.

Allerdings benoetigt dieses Naturspektakel besondere Wetterverhaeltnisse. Wenn die Naechte kalt sind und Tagsueber die Sonne die Luft erneut erwaermt wird die Wasserzufuhr der Blaetter gehemmt und zum Vorschein kommen die schoenen, kraeftigen Farben.

Leider sind bis jetzt genau diese Tage ausgeblieben und ich hoffe nur das ich bei meinem Glueck nicht genau ein Jahr erwuesche wo die Baeume nicht Ihre volle Farbenpracht offenbaren. Aber noch bleiben 2-3 Wochen und es gilt zu hoffen.

Mittwoch, 5. Oktober 2005

Nebel des grauen

Wenn du morgens aufwachst weil Dich dein Wecker unsanft aus dem Schlaf reisst. Du mit geschlossen Augen die Decke von Dir streichst und quer durch den Raum stapfst um das nervende geklingel drastisch zubeenden. Die kaum geoeffneten Augen, auf dem Weg zurueck ins warme Nest, eine weisse wabende Masse vor dem Fenster entdecken.
Du blinzelst einmal, blinzelst zweimal, versucht Dir den Schlaf aus den Augen zu reiben, aber das weisse etwas bleibt.

Die Welt da draussen ist in ein feuchtes Dampfbad getaucht, leider hat jemand vergessen die Heizung anzustellen.

Noch nie zuvor habe ich ein solch nebligen Morgen gesehen. Hoffen wir das es wie die restlichen Tage noch aufklaert. Schliesslich steht mein freies Wochenende vor der Tuer und ein paar Au Pairs und ich wollten hoch nach Cape Cod. Waere doch zu schade wenn dieser Trip ins Wasser fallen wuerde.

Aber New England ist bekannt fuer seine ploetzlichen Wetterveraenderungen, da bleibt jetzt nur zu hoffen!

Vor verschlossener Tuere

Haette ich heute wohl gestanden wenn ich artig zu meinem Englischunterricht gefahren waere.

Zum Glueck hat mich die Spreepiratin daran erinnert das heute ein juedischer Feiertag ist.

Heute ist Rosch ha-Schana und die meisten Schulen in New England sind geschlossen.

Also frohes Neues!

Dienstag, 20. September 2005

Sonntaegliche Projekte

Pringles Packung: $ 2.99
Kleber: $ 0.75
Fotos: $ 1.15
zuviel Zeit: unbezahlbar
Kalorien: 0 kcal, die Kunst liegt darin andere Au Pairs dazu zu bringen Pringles zu essen :)

Bild von der ultimativen Aufbewahrungsmoeglichkeit fuer Q-Staepchen und Wattepads und spass hat es auch noch gemacht.

Blick ins Badezimmer einer Frau: PRICELESS

pringles

Shopping Day

5 Stunden einkaufen an ein und demselben Platz und vielleicht 10 % der Geschaefte gesehen, geschweige an Ihnen vorbei gelaufen/gefahren zu sein.

Moeglich ist das hier in den Staaten und selten ist es nicht. Eine Mall die groesser ist als alles was ich bisher an Einkaufspassagen kannte und Plazas so weit das Auge gucken kann, an einer Strasse die das Format der A2 hat.

Mit dieser Ausdehnung gehoert die Mall/Plaza in New Hampshire nicht einmal annaehernd zu den grossen Bruedern der Einkaufsparadise.

Irgendwo in diesem weiten Land gibt es Malls die eine Achterbahn gleich integriert und wo Chinesen extra sich ein Zimmer in den unzaehligen Hotels nehmen, um nichts weiter zu machen als eine Woche lang einkaufen zu gehen. Und sogar dann bezweifle ich stark das es moeglich ist alles in diesen Giganten zu sehen!

Achja, wenn frau doch nur die kleine Plastikkarte in Gold haette und diese nicht aufs eigene Konto verweist...

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