Fuer $2 gepriesen vom Herren
Bereits beim ein parken des Trucks sah ich den Mann nervoes am Gleis auf und ab laufen. Ein Gleis, mehr ist es wirklich nicht. Schaut ein wenig aus wie ein verlassenes Bushaeuschen an einem alten Gleistreck und am morgen, kurz vor 8 Uhr, nach T’giving ist hier fuer wahr keine Menschenseele die den Trip nach Boston wagen moechte.
Ich zog meinen Schal noch etwas mehr ins Gesicht, schluepfte in meine Handschuhe und stellte mich mit meinem Koffer in die klirrende kaelte. Nur unweit von der unruhigen Seele entfernt. Bereits als ich den Wagen ab schloss wusste ich instinktiv das mich der Mann ansprechen wuerde und darauf brauchte ich auch nicht lange warten.
Seine Geldboerse haette er vergessen. Die Freundin sei wohl schon auf dem Weg, aber bei dem Blick auf dir Uhr wuerde sie es wohl bis zum eintreffen des Zuges nicht mehr schaffen. Ob ich doch $ 2 fuer sein Zugticket haette.
Feiertag und ich gut gestimmt in Anbetracht der ersten 4 Tage fuer mich seit 2 Monaten, wollte ich eigentlich nur meine Ruhe haben und zoegerte nicht eine Sekunde Ihm die 2 Scheinchen zu geben. Er bedankte sich ueberschwinglichst. Gott wird es mir Danken. Er vergewisserte mir abermals das er mir das Geld zurueck geben wuerde wenn die Freundin es rechtzeitig schaffe. Natuerlich tat sie es nicht.
Innerlich atmete ich auf. Dachte ich doch das mit dem Erhalt des Geldes sein Redeschwall abreissen wuerde. Falsch gedacht. Anscheind fuehlte er sich dazu verpflichtet mir die Hintergruende erzaehlen zu muessen warum es so wichtig fuer Ihn sei unbedingt mit diesem Zug nach Boston rein zu fahren. Er sei Alkoholiker, hat aufgrund dessen alles verloren. Restaurent, Frau, Kind und eine Zukunft. Sei jetzt auf den Weg in eine Klinik fuer einen Entzug. Es war wohl nicht der Erste.
Ich atmete erneut auf als der Zug einfuhr. Vorfreudig sah ich mich schon im warmen Abteil sitzen, vertieft in mein Buch. Wieder falsch gedacht. Der morgen sollte aber auch wirklich nicht der meinige sein.
Nachdem die Schaffnerin alle zugestiegenen kontrolliert hatte stand er auf und kam naeher. Er fragte hoeflich ob er sich setzen duerfte und das obwohl er nur eine Bank vor mir platz nehmen wollte. Anstand hatte er ja, das muss ich Ihm lassen. Begeistert war ich dennoch nicht, ich wollte doch einfach nur lesen!
Die Ehrlichkeit mit der er mir frei heraus sein Leben und Probleme schilderte lies mich nach kurzer Zeit mein Buch wegpacken. Gott haette mich geschickt. Fuer Ihn einen Freund (oder Seelsorge).
Zum lesen bin ich zwar nicht gekommen aber dafuer erhielt ich fuer $ 2 mehrmals den goettlichen Segen und konnte entspannt in meinen Kurzurlaub nach Hartford, Connecticut starten. Ist doch als „boese Seele“ die niemals den kirchlichen Segen erhielt auch einmal was nettes.
Ich zog meinen Schal noch etwas mehr ins Gesicht, schluepfte in meine Handschuhe und stellte mich mit meinem Koffer in die klirrende kaelte. Nur unweit von der unruhigen Seele entfernt. Bereits als ich den Wagen ab schloss wusste ich instinktiv das mich der Mann ansprechen wuerde und darauf brauchte ich auch nicht lange warten.
Seine Geldboerse haette er vergessen. Die Freundin sei wohl schon auf dem Weg, aber bei dem Blick auf dir Uhr wuerde sie es wohl bis zum eintreffen des Zuges nicht mehr schaffen. Ob ich doch $ 2 fuer sein Zugticket haette.
Feiertag und ich gut gestimmt in Anbetracht der ersten 4 Tage fuer mich seit 2 Monaten, wollte ich eigentlich nur meine Ruhe haben und zoegerte nicht eine Sekunde Ihm die 2 Scheinchen zu geben. Er bedankte sich ueberschwinglichst. Gott wird es mir Danken. Er vergewisserte mir abermals das er mir das Geld zurueck geben wuerde wenn die Freundin es rechtzeitig schaffe. Natuerlich tat sie es nicht.
Innerlich atmete ich auf. Dachte ich doch das mit dem Erhalt des Geldes sein Redeschwall abreissen wuerde. Falsch gedacht. Anscheind fuehlte er sich dazu verpflichtet mir die Hintergruende erzaehlen zu muessen warum es so wichtig fuer Ihn sei unbedingt mit diesem Zug nach Boston rein zu fahren. Er sei Alkoholiker, hat aufgrund dessen alles verloren. Restaurent, Frau, Kind und eine Zukunft. Sei jetzt auf den Weg in eine Klinik fuer einen Entzug. Es war wohl nicht der Erste.
Ich atmete erneut auf als der Zug einfuhr. Vorfreudig sah ich mich schon im warmen Abteil sitzen, vertieft in mein Buch. Wieder falsch gedacht. Der morgen sollte aber auch wirklich nicht der meinige sein.
Nachdem die Schaffnerin alle zugestiegenen kontrolliert hatte stand er auf und kam naeher. Er fragte hoeflich ob er sich setzen duerfte und das obwohl er nur eine Bank vor mir platz nehmen wollte. Anstand hatte er ja, das muss ich Ihm lassen. Begeistert war ich dennoch nicht, ich wollte doch einfach nur lesen!
Die Ehrlichkeit mit der er mir frei heraus sein Leben und Probleme schilderte lies mich nach kurzer Zeit mein Buch wegpacken. Gott haette mich geschickt. Fuer Ihn einen Freund (oder Seelsorge).
Zum lesen bin ich zwar nicht gekommen aber dafuer erhielt ich fuer $ 2 mehrmals den goettlichen Segen und konnte entspannt in meinen Kurzurlaub nach Hartford, Connecticut starten. Ist doch als „boese Seele“ die niemals den kirchlichen Segen erhielt auch einmal was nettes.
Vina - 2. Dez, 05:16
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Manuel Calavera - 3. Dez, 07:41
In Schriftform und nur durch die eigene Fantasie und Erfahrung mit Bildern genährt, klingt der Ansatz Deines Beitrags schon fast wie der Anfang einer Kurzgeschichte. Auf der anderen Seite ist es jedoch wohl eine Situation, wie sie einigen Leuten sicherlich weltweit begegnet oder begegnen kann.
Ich wüßte nicht wie ich mich verhalten sollte als Gottloser, wenn mich jemand auf diese Weise ansprechen würde. Mehrmals sah ich mich vor meinem inneren Augen 'Please STOP! I don't wanna know that' sagen hören, wenn ich dort im Zug gesessen hätte und mich jemand 'belästigt' hätte.
Doch vielleicht hast Du diesem Menschen auch einen größeren Gefallen getan, als Du oder jeder andere sich nun vorstellen kann. Womöglich brauchte er nur jemanden zum Zuhören. Das Gefühl angehört zu werden! Und wer weiß wo ihn die Fahrt in Wirklichkeit hingeführt hat...ob's wirklich das Ziel war, von dem er Dir erzählt hat.
Wer weiß, wie sehr Du nun den Weg eines Menschen 'gelenkt' oder verändert hast!? Welche Schritte nun passieren werden. Was anders werden würde, wenn Du ihn einfach nur ignoriert hättest wie viele andere Menschen vor Dir?! Du weißt...der Flügelschlag eines Schmetterlings...
Wünsche Dir eine schöne Zeit in Hartford...wäre gerne mit dabei um zu sehen, wie es dort aussieht. Kenne den Namen nur aus der Serie 'Judging Amy' und fand das immer sehr ansehnlich, auch wenn man natürlich kaum etwas von der Umgebung mitbekommen hat.
Ich wüßte nicht wie ich mich verhalten sollte als Gottloser, wenn mich jemand auf diese Weise ansprechen würde. Mehrmals sah ich mich vor meinem inneren Augen 'Please STOP! I don't wanna know that' sagen hören, wenn ich dort im Zug gesessen hätte und mich jemand 'belästigt' hätte.
Doch vielleicht hast Du diesem Menschen auch einen größeren Gefallen getan, als Du oder jeder andere sich nun vorstellen kann. Womöglich brauchte er nur jemanden zum Zuhören. Das Gefühl angehört zu werden! Und wer weiß wo ihn die Fahrt in Wirklichkeit hingeführt hat...ob's wirklich das Ziel war, von dem er Dir erzählt hat.
Wer weiß, wie sehr Du nun den Weg eines Menschen 'gelenkt' oder verändert hast!? Welche Schritte nun passieren werden. Was anders werden würde, wenn Du ihn einfach nur ignoriert hättest wie viele andere Menschen vor Dir?! Du weißt...der Flügelschlag eines Schmetterlings...
Wünsche Dir eine schöne Zeit in Hartford...wäre gerne mit dabei um zu sehen, wie es dort aussieht. Kenne den Namen nur aus der Serie 'Judging Amy' und fand das immer sehr ansehnlich, auch wenn man natürlich kaum etwas von der Umgebung mitbekommen hat.
lance - 7. Dez, 16:28
Sag mal, bist du das, vina? http://www.flickr.com/photos/l-ines/65512205/
Vina - 7. Dez, 16:40
Ne Lance das ist ein Freundin von mir. Sie ist aus Kolumbien und daher der schoene Teint. Ich bin dagegen eher vom Typ weisse Socke :)
lance - 8. Dez, 11:47
Wunderschönes Mädchen, wow!
Vina - 9. Dez, 00:31
Haette ich wohl doch sagen sollen das ich es bin ;)
Nein Scherz bei Seite. Ich werd Ihr das Kompliment ausrichten und mit eine kleine Ecke fuer das anscheind gelungene Foto abschneiden. Natuerlich nur wenn es genehm ist ;)
Nein Scherz bei Seite. Ich werd Ihr das Kompliment ausrichten und mit eine kleine Ecke fuer das anscheind gelungene Foto abschneiden. Natuerlich nur wenn es genehm ist ;)
RunningCouchPotatoe - 5. Dez, 09:18
HEHEHE
Tja, Vina, wir wissen nie, was er sich für uns ausdenkt *ggg*
Ich glaub nicht, das du ne böse Seele bist, nenene ;-)))
Ich glaub nicht, das du ne böse Seele bist, nenene ;-)))
Vina - 9. Dez, 00:31
Das "boese" war nur darauf bezogen das ich nicht getauft bin.
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