Dienstag, 4. Oktober 2005

Boston Tattoo Convention

Durch Zufall im Guid Book ueber den Hinweis gestossen war es sofort beschlossene Sache, da musste ich hin.

Ich wollte die Gegensaetze dieses Landes erleben. Auf der einen Seite die Striktheit gegen jegliche Body Art, wo jede Gattung von Piercings und Tattoos verpoent sind und ich besser den Mund schliesse damit niemand mein Zungenpiercing sieht. Die andere Seite, so viel extrovertierter wie es in Deutschland nie sein wuerde.

convention4Hier sind Brandings, Taetowierungen auf Handruecken oder Gesicht keine Seltenheit. Es werden Implantate getragen oder gar die Haut teilweise abgezogen damit sich wohl geformte Narben bilden.

Alles einmal in der Zeitung gesehen zupfte Kmila nur aufgeregt an meinem Arm und sagte zaghaft "Ich fuehle mich als ob ich in eine neue Welt geborgen wurde."

Interessanter als die Menschen um mich herum zu beobachten war es in Ihr Gesicht zu sehen. Ekel, Neugierde und Aufgeregtheit, alles spiegelte sich in Ihrer Mimik wieder.
In einer glaeubigen Familie aufgewachsen und in Columbien geboren betrat Sie genau in diesem Augenblick Neuland.

Ein Saal mit an die hundert Kuenstlern gefuellt, das Surren der Taetowiermaschinen vermischt sich mit Stimmen und Musik. Jeder zweite lief mit frisch gepiercten oder taetowierten Koerperstellen herum. Fast jeder war teilweise in Celluloid gehuellt.

convention5Auf der Buehne wurden Freak Shows gezeigt. Ob es der Lizardman war der zeigte welche Gegenstaende sich nicht alles in Nasen- und Rachenraum fuehren lassen. Oder wie es sich anfuehlt als lebende Dartscheibe zu fungieren.

Boston Tatoo ConventionBoston Tatoo ConventionEiner der Akteure lies sich sein Trinkgeld gleich an den Koerpertackern und wartete nur darauf das jemand auf seine Aufforderung einginge und fuer einen Zwanziger seiner Vorhaut einen Geldschein anzuhaeften. Ich war sehr froh drueber das dies niemand tat!

Boston Tatoo ConventionDer Raum war gefuellt mit Menschen die Ihr Handwerk wirklich verstehen. Die in der Lage sind ein Portrait wie ein Foto auf die Haut zu bringen. Dennoch konnte ich beim Weg nach Hause nur den Kopf schuetteln das sich die Amerikaner lieber Wuerfel, Sterne oder Mutter und Vater auf die Fuesse taetowieren lassen als Ihren Koerper fuer wirkliche Kunst herzugeben.

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